Über Uns

Die Hietzinger Kirche von Schönbrunn aus

Hietzing gehört seit dem Jahr 1253 zum Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg.

Jahrhundertelang ein vielbesuchter Wallfahrtsort außerhalb von Wien nahe dem Kaiserschloss Schönbrunn ist Maria Hietzing heute eine kleine, lebendige Pfarre mit drei Gottesdienstgemeinden:

  • Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Hietzing (Augustiner Chorherren)
    1130 Wien, Am Platz 1
  • Kirche Maria Königin der Apostel (Pallottiner)
    1130 Wien, Auhofstraße 10, Pallottihaus Wien
  • Kapelle Maria Vermählung (Erzdiözese Wien)
    1130 Wien, Schloss Schönbrunn, Schlosskapelle

Die Kirchen sind eigenverantwortlich in der Feier ihrer Gottesdienste. Enge Zusammenarbeit gibt es zwischen den Gemeinden der Pfarrkirche und des Pallottihauses.

pfarrehietzing-überuns-006

Chronik der Pfarr- und Wallfahrtskirche

1253
Hietzing, eine kleine Kapelle, die zu Ehren Mariens errichtet wurde, geht aus dem Besitz der Deutschen Ordensritter in den Besitz des Stiftes Klosterneuburg über

14. Jahrhundert
das Stift Klosterneuburg stellt Weltpriester an, die in der Hietzinger Kapelle als Seelsorger tätig sein sollen; bereits zu dieser Zeit gibt es in Hietzing viele Wallfahrer

1484
erstmalige Zerstörung der Hietzinger Kapelle durch die Ungarn, jedoch bald darauf Wiederaufbau

1529
Die Kapelle wird bei der Türkenbelagerung völlig niedergebrannt;
der damalige Prälat des Stiftes Klosterneuburg lässt sie wieder aufbauen;
das Gnadenbild der Muttergottes wird über dem Hochaltar aufgestellt;
seit dieser Zeit ist Hietzing als Wallfahrtskirche bekannt und berühmt

1590
am 10. August wird die wiederaufgebaute Kirche neu geweiht; die Wallfahrten hatten bald wieder regen Zustrom

1605
die Hietzinger Kirche wird beim Einfall der Ungarn neuerlich verwüstet

1630
Klosterneuburger Chorherren beziehen das Pfarrhaus, sie betreuen statt der früheren Weltpriester die immer beliebter werdenden Wallfahrten

1683
2. Türkenbelagerung; Brand der Kirche, das gotische Gewölbe im Hauptraum stürzt ein

1683 – 1698
Christopf Mathäi, Prälat von Klosterneuburg lässt die Kirche wieder errichten und in den folgenden Jahren erheblich vergrößern; der Innenraum wird barockisiert, die Leopoldikapelle angebaut, der Hochaltar und die Seitenaltäre werden errichtet

1733
die Johannes-Nepomuk Kapelle wird am Nordteil der Kirche angebaut, damit die große Zahl der Wallfahrer bei Bedarf auch im Freien die heilige Messe feiern kann

1762
Kaiserin Maria Theresia schenkt Hietzing ein von Silber geschlagenes und mit Blumen geziertes Gewand für das Muttergottesbild am Hochaltar

1782
Kaiser Joseph II. hebt die sogenannte Exemtion der Hietzinger Kirche auf, wodurch sie nun Filiale von Penzing ist; die Gemeinde von Hietzing sucht daraufhin sofort um Pfarrerhebung an, ein Ansuchen, das allerdings 1783 zunächst einmal abgelehnt wird

7. Dezember 1785
Prälat Floridus wird vom erzbischöflichen Konsistorium befragt, ob er bereit wäre, „die Seelsorge zu Hietzing allenfalls auch Schönbrunn durch seine Stiftsgeistlichen zu Hietzing zu versehen, und dasige Filiale zu einer eigenen Pfarre erheben zu lassen“. Am 10. Dezember erklärt sich der Prälat mit dieser Regelung einverstanden.

4. Juni 1786
Hietzing wird von Kaiser Joseph II. zu einer selbstständigen Pfarre erhoben. Hietzing samt Schönbrunn wird von der Pfarre Penzing abgetrennt und dem Stift Klosterneubug endgültig inkorporiert. Die neue „selbstständige Pfarre Hietzing“ umfasst den Ort Hietzing mit etwa 480 Seelen, das K.u.K Lustschloss Schönbrunn mit etwa 285 Seelen und sechs Häuser von Unter St. Veit mit etwa 74 Seelen.
Als erster Pfarrer wirkt Dr. Eugen Desebruch in Hietzing, ihm zur Seite gestellt werden zwei weitere Chorherren, nämlich Christoph Obermayer und Gaudenz Dunkler.

1809
das silberne Gewand der Muttergottes wird abgenommen und in der allgemeinen Silberablieferung eingeschmolzen; die Muttergottesstatue wird fortan mit verschiedenen anderen Gewändern „angezogen“

1829
Josefa Hummel stiftet der Muttergottesstatue wieder ein Kleid aus geschlagenem Silber, das bis heute nicht mehr verändert wurde

1858
die Fresken des Presbyteriums und des Kirchenschiffes werden unter Pfarrer Ambros Roesner einer gründlichen Renovierung unterzogen, gleichzeitig wird auch die Kircheneinrichtung erneuert

1865-1866
Die Kirche wird für die Gläubigen zu klein und deshalb nach Plänen von Carl Rösner nach Westen zu erweitert (gleichzeitig werden Westfassade und Glockenturm im neugotischen Stil errichtet). Hietzing bekommt außerdem neue Kirchenglocken.

1902
der damalige Pfarrer Severin Wenzlowsth klagt über eine unzureichend bereitgestellte Orgel und beschließt, auf seine Kosten eine neue Orgel zu bauen, bei dieser Gelegenheit erstrahlt auch zum ersten Mal elektrisches Licht in der Hietzinger Kirche

7.9.1910
die Lourdesgrotte wird eingeweiht

1933
Messfeier des Allgemeinen Deutschen Katholikentages im Park von Schönbrunn (Pfarrgebiet Maria Hietzing) mit 200.000 Gläubigen. Die „Klosterneuburger Betsingmesse“ und ein Altar, auf dem der päpstliche Legat „dem Volk zugewandt“ zelebriert, weisen den Weg zum II. Vatikanischen Konzil.

1941
Militärische Einquartierung im Pfarrhof. Für Fronleichnam gibt es in diesem Jahr eine Verordnung, dass Prozessionsfeiern nur auf kircheneigenem Grund erlaubt seien; diese Verfügung kommt einem Verbot gleich, da die Kirche über keinen Grundbesitz verfügt

Februar 1945
zwei schwere Fliegerangriffe der amerikanischen Verbände zerstören große Teile der Hietzinger Kirche, darunter das Dach und die Fenster; auch der Pfarrhof wird schwer beschädigt

1941-1945
Nach Beschlagnahme des Stiftes Klosterneuburg durch die Staatspolizei des Deutschen Reiches wählt Propst Alipius Linda den Hietzinger Pfarrhof als Wohnsitz

11. November 1947
die Wiederaufbauarbeiten beginnen; die Kirchenfassade und der Turm werden eingerüstet

25. Mai 1948
man beginnt mit dem Bau eines neuen Pfarrheimes

1954
werden neue Glocken gekauft

1955
stiften zahlreiche Pfarrangehörige und Freunde der Hietzinger Kirche Kirchenfenster

1977
bedingt durch die Liturgiereform des II. Vatikanums wird die Kirche innen umgestaltet; die Kanzel wird weggenommen, die Kirchenbänke werden vorne an die Seite gerückt und das Kommuniongitter entfernt

1979
die Spiel- und Sportanlage im Pfarrgarten wird angelegt

1997
das alte ebenerdige Pfarrheim wird abgerissen und an seiner Stelle ein einstöckiges, geräumiges Gebäude errichtet, das genug Platz für alle Gruppen der Pfarre bieten soll

2003 – 2005
Innenrenovierung des Kirchenraumes mit neuem Hauptaltar, Ambo und Taufbecken

11.9.2005
Weihe des neuen Hauptaltares durch Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn

2010-2011
Renovierung der Westfassade und des Turmes der Pfarrkriche